Frau Blumenthals Armreif

Roman

Als die 70-jährige Rita aus den Staaten anreist, um die Wohnung ihrer pflegebedürftigen Mutter aufzulösen, zwingt sie deren Kriegstagebuch und ein gestohlener Armreif zur Konfrontation mit der Vergangenheit ihrer Familie – und zur Frage, wo ihr wahres Zuhause liegt.

About Christiane

Christiane K. Alsop grew up in Germany, worked as a bookseller in Darmstadt, studied psychology in Hamburg, got her PhD in cultural studies  in  Berlin, and today lives with her family on Boston’s North Shore. She researches and writes about love, life away from home, and the lingering effects of Nazism on subsequent generations of Germans.

Frau Blumenthals Armreif

Roman

Für Jetlag hat Rita beim diesjährigen Besuch in Deutschland keine Zeit. Sie muss die Wohnung ihrer Mutter auflösen, die nach einem Schlaganfall im Pflegeheim lebt. Kinderspiel, denkt sie, schließlich ist Rita vom Fach. Als Chefin der Firma Barb’s Nest hat sie an der Nordküste Bostons jedes noch so baufällige Haus in ein gemütliches Zuhause verwandelt.

In der Wohnung hat die Mutter ihr einen Umschlag hinterlegt. Er enthält deren Kriegstagebücher und einen Armreif. Das Tagebuch steckt voll nationalsozialistischer Phrasen, den Armreif stahl ihre Mutter als junge Frau der jüdischen Nachbarin. Sie spült ihr Entsetzen und die aufsteigenden Kindheitserinnerungen mit Wein hinunter. Doch auch als sie sich mit gewohntem Erfindungsreichtum an die Wohnungsauflösung macht, will nichts gelingen. Schließlich trifft sie eine radikale Entscheidung: Alles stehen und liegen lassen, wie damals, als sie als junge Braut dem Besatzungssoldaten Tom in die Staaten folgte. Vor dem Abflug gerät sie trotz bester Vorsätze ausgerechnet mit ihrer Schwester Gudrun in einen heftigen Streit.

Zurück in Boston quält sie nicht nur das Zerwürfnis mit Gudrun, sondern auch die Frage: Was tun mit dem belastenden Erbe der Mutter? Da will ihr Mann Tom, der ewige Schürzenjäger, der sie für eine Jüngere verlassen hatte, zu ihr zurückkommen. Wider besseres Wissen hofft Rita auf einen Neuanfang in einem neuen Zuhause.

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Book Review: Forced Confrontation: The Politics of Dead Bodies in Germany at the End of World War II by Christopher Mauriello. In Genocide Studies and Prevention: An International Journal